Wer darf Items zum Product Backlog hinzufügen?

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Mike Cohn

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Meine Frau, meine Töchter und ich benutzen Wunderlist, um unsere gemeinsame Einkaufsliste zu managen. Sobald jemand von uns bemerkt, dass etwas fehlt, setzt er es direkt auf die Liste. Derjenige, der mit den Wocheneinkäufen an der Reihe ist, streicht die einzelnen Dinge dann direkt im Geschäft von der Liste. Das funktioniert wirklich gut.

Ich habe darüber nachgedacht, weil mich kürzlich jemand gefragt hat, wer in einem agilen Team neue Items zum Product Backlog hinzufügen darf.

Kann nur der Product Owner Items zum Backlog hinzufügen?

Meiner Ansicht nach sollte es jedem Teammitglied erlaubt sein, Items hinzuzufügen. Ein Tester hat vielleicht eine gute Idee für ein Feature. Also sollte der Tester dieses Item auch in den Backlog packen dürfen. Und das Gleiche gilt für jede andere Rolle im Team.

Aber auch wenn jeder im Team neue Items einbringen kann, ist es immer noch der Product Owner, der die Priorisierung der Arbeit für das Team vornimmt. Wenn jemand eine neue (aber nicht allzu gute) Idee zum Backlog hinzufügt, bedeutet das also, dass der Product Owner dieses Item höchstwahrscheinlich ziemlich ans Ende des Backlogs setzen wird (wo vielleicht niemals dran gearbeitet wird).

Der Product Owner nimmt es eventuell sogar wieder aus dem Backlog heraus, wenn er dieses Item nicht haben möchte oder es eine so niedrige Priorität hat, dass er weiß, dass das Team niemals dazu kommen wird, daran zu arbeiten.

Dennoch sehe ich das als eine Chance für das Team an, den Backlog mit eigenen Items zu erweitern. Das Item wurde hinzugefügt – wenn auch nur für kurze Zeit. Es wurde kurz darüber nachgedacht, bevor der Product Owner es dann wieder entfernt hat.

Jeder kann also Items zum Product Backlog hinzufügen?

Jein, denn der Product Owner entscheidet dann, was mit diesem Item geschieht.

Bei unserer Einkaufsliste ärgere ich meine Frau immer gern damit, dass unser Hund sich angeblich mein Handy geschnappt und seinen Einkaufswunsch für “Knochen” eingetragen hat.

Wenn meine Frau mit dem Einkauf an der Reihe ist, trage ich das zwei- oder dreimal in die Einkaufsliste ein. Und als Product Owner des Einkaufs ignoriert meine Frau prompt den Wunsch ihres Teams, Knochen zu kaufen.

Im Prinzip empfehle ich Product Ownern nur, einen Bereich in ihrem Product Backlog Tool zu haben, wo die Teammitglieder ihre neuen Stories hinzufügen können. Der Product Owner schaut sich dann regelmäßig die neuen Items an und entscheidet dann, was mit ihnen geschehen soll.

Einige dieser Items werden in Bereiche im Tool verschoben, wo an ihnen gearbeitet wird. Andere (wie “Knochen”) werden entweder gelöscht oder bekommen eine niedrige Priorität.

Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass es einem Produkt schaden würde, wenn alle Ideen ausschließlich vom Product Owner kommen dürften. Man sollte neue Ideen immer zu schätzen wissen, egal von wem sie kommen. Der Product Owner priorisiert die Arbeit des Teams, aber das bedeutet nicht, dass alle Ideen auch dem Kopf des Product Owners entspringen müssen.

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