Was tun bei Command and Control Management und agiler Arbeitsweise

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Sohrab Salimi

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Einer der Scrum Master, den wir häufig coachen, ruft uns regelmäßig wegen Problemen an, mit denen er zu kämpfen hat. Er scherzte, wir sollten am besten „Agile Hotline, wie können wir Ihnen weiterhelfen?” sagen, wenn wir ans Telefon gehen. Wir fanden, dass das eine sehr gute Idee war und daher fangen wir nun mit einer Reihe von Blogbeiträgen mit dem Namen Agile Hotline an. Hier finden Sie unsere Antworten auf die Fragen, die wir von anderen zu Agile oder Scrum bekommen. Wir hoffen, dass auch Sie etwas davon lernen können.

Frage

Welche Strategie kann ich verfolgen, wenn ich einen Agile Coach habe, der nach dem Command-and-Control-Prinzip geht und einen mit Überstunden, der Umsetzung irgendeines Frameworks (wie fünfzehnminütigen Sprint Reviews und einstündigen Retrospektiven) und zusätzlichen Tätigkeiten außerhalb der Arbeitszeit zu ersticken droht? Er hält gute Reden über Agile und kennt sich auch gut mit der Theorie und den verschiedenen Methoden aus. In der Praxis ist er allerdings wirklich eine Enttäuschung. Mein Job hängt von ihm ab. Ich stehe unter Beobachtung, weil ich seine Methoden kritisiert habe. Ich glaube, dass ich den Job behalten muss, um Veränderungen zu erreichen.

Was wir glauben

Es kann sehr schwierig sein, mit jemandem klarzukommen, dessen Ansatz scheinbar im Kontrast zu Agile steht. Dann ist es am besten, wenn man versucht, den Standpunkt desjenigen zu verstehen und offene Fragen zu stellen, anstatt ihn zu kritisieren. Sie können beispielsweise fragen, „Warum glauben Sie, dass das gut funktionieren wird?” oder „Wie könnte uns das weiterhelfen?”. Es ist sehr wichtig, dabei neutral zu bleiben und keine Wertung einzubringen (was sehr schwer sein kann).

Bedenken Sie, dass derjenige wahrscheinlich unter Druck steht und Ergebnisse vorzeigen muss. In solchen Situationen kann es schnell passieren, dass man sich auf verkürzte Meetings und Überstunden einlässt, um kurzfristige Erfolge zu erzielen.

Die beste Möglichkeit, etwas zu verändern, ist es, Vertrauen zwischen Ihnen beiden aufzubauen und erst dann seine Methoden infrage zu stellen. Vielleicht ist er Ihren Ideen gegenüber offener, wenn er Ihnen vertraut, und dann können Sie vorschlagen, etwas anderes auszuprobieren. Versuchen Sie ihn als jemanden zu sehen, der auch nur seinen Job gut machen möchte – auch wenn er es nicht immer schafft. Fragen Sie ihn, was ihn besorgt und wie er glaubt, dass es läuft. Oder Sie fragen ihn, wie Sie ihm helfen können, anstatt nur zu erläutern, warum Sie mit seiner Arbeit nicht zufrieden sind.

Ein weiterer guter Tipp, um Vertrauen aufzubauen, ist positives Feedback für die Dinge, die er gut gemacht hat – wie etwa seine Vorträge über Agile - wichtig. Oft konzentriert man sich nur auf die negativen Dinge. Es ist aber genauso wichtig, positives Feedback zu geben, um erwünschtes Verhalten zu verstärken.

Dieser Text stammt aus dem Blog von Growing Agile und wurde von uns ins Deutsche übersetzt.

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