Artefakte

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Sohrab Salimi

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Artefakte gehören zum Kern der Scrum-Methode. Sie stellen sicher, dass alle Mitglieder eines Scrum-Teams denselben Wissensstand haben und alle Fortschritte und Aktivitäten des Entwicklungsteams transparent bleiben.

Definition: Was sind Artefakte in Scrum?

Neben den Ereignissen und Rollen gehören die drei Artefakte in Scrum zu den tragenden Säulen des Scrum-Frameworks. Sie stellen sicher, dass der Produktentstehungsprozess optimal abläuft.

Die drei Artefakte sind das Sprint-Backlog, das Product-Backlog und das Product-Increment. In Form von Listen zeigen sie übersichtlich, welche Fortschritte das Scrum-Team gemacht hat und welche Schritte als nächstes anstehen. Ziel der drei Artefakte ist, den Fortgang der Arbeiten möglichst transparent und gut verständlich zu dokumentieren. Die Artefakte leiten das Entwicklungsteam und den Product-Owner durch den Produktentstehungsprozess.

Nutzung der Scrum-Artefakte in der Praxis

Die Arbeit mit den Artefakten erfolgt im agilen Projektmanagement in mehreren Phasen:

Nr. 1 Product-Backlog – alle Aufgaben des Entstehungsprozesses im Blick

Beim Product-Backlog handelt es sich um eine Liste, in der alle Funktionen (Product-Backlog-Items) des zukünftig fertigen Produkts festgehalten und priorisiert werden. Der Product Owner ist für diese Liste verantwortlich und trägt alle Anforderungen zusammen, die für die Entwicklung des Produkts nötig sind. Dazu gehören etwa Funktionen, User-Storys, Verbesserungen und mehr.

Eine Besonderheit des Product-Backlogs ist, dass es nicht starr ist. Es entwickelt sich stetig weiter. Der Scrum-Product-Owner lässt veränderte Prioritäten einfließen und passt die Backlog-Items an neue Anforderungen der Stakeholder an. Er trägt die Verantwortung dafür, dass das Product-Backlog ständig die aktuellen Prioritäten ausweist. Das Product-Backlog ist die Basis für die Auswahl der während des nächsten Sprints zu erledigenden Aufgaben (Sprint-Planning).

Nr. 2 Sprint-Backlog – alle anstehenden Aufgaben im aktuellen Sprint

Das Sprint-Backlog leitet der Product Owner aus dem Product-Backlog ab. Diese Liste enthält die technischen Details zu allen Aufgaben, die während des aktuellen Sprints, also während eines bestimmten Zeitraums, ausgeführt und fertiggestellt werden müssen. Welche Aufgaben in das Sprint-Backlog aufgenommen werden, entscheidet der Product Owner. Im Gegensatz zum Product-Backlog ist das Sprint-Backlog unveränderlich. Wurde eine Aufgabe in den aktuellen Sprint aufgenommen, muss sie auch fertiggestellt werden.

Das Sprint-Backlog besteht aus mehreren Ebenen:

  • Warum? Welches Ziel verfolgt der aktuelle Sprint (Commitment)? Dieses zu erreichen, ist die oberste Prämisse.
  • Was? Diese Ebene definiert, welche Aufgaben aus dem Product-Backlog konkret zu bearbeiten sind und welche technischen Spezifikationen das Ergebnis aufweisen soll.
  • Wie? Das Sprint-Backlog informiert darüber, wie die gewählten Aufgaben umgesetzt werden sollen.
    Am Ende des Sprints findet der Sprint Review statt. Dabei erfolgt eine Überprüfung des Produkts im Hinblick auf die Anforderungen der Stakeholder und Kunden.

Nr. 3 Product-Increment – fertiges Produkt anhand der Definition of Done

Das Scrum-Inkrement ist ein in sich fertiggestellter Teil des Produkts, also eine erledigte Aufgabe aus dem Sprint-Backlog. Ein Eintrag des Sprint-Backlogs wird zum Produktinkrement, wenn der verantwortliche Entwickler es auf den Status „fertiggestellt“ setzt.

Kernelement des Product-Increment ist die „Definition of Done“. Damit klar ist, wann eine Aufgabe fertiggestellt ist, müssen alle Mitglieder des Scrum-Teams eine einheitliche Definition des Erledigungsgrads eines abgeschlossenen Elements vereinbaren. Verantwortlich ist hierfür der Scrum-Master. In der Softwareentwicklung könnte die Definition of Done etwa sein, dass ein Product-Backlog-Item entwickelt und getestet wurde.

Ursprung der Artefakte in Scrum

Die Scrum-Artefakte sind ein wesentlicher Bestandteil des Scrum-Framework. Sie wurden im Scrum-Guide und im Agile-Atlas beschrieben und dadurch definiert.

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